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Klimawandel-Folgen dämpfen: Familienunternehmen Ardex mit dem Wasser.Zeichen ausgezeichnet

Die Zukunftsinitiative Klima.Werk von Emschergenossenschaft und Kommunen belohnt nachhaltigen Umgang mit Regenwasser. Maßnahme von der Emschergenossenschaft gefördert

Hier geht die Ressource Regenwasser nicht in der Kanalisation verloren: Der Baustoffhersteller Ardex hat große Dachflächen abgekoppelt, dadurch fließt das kostbare Nass in den Steinbach. Diese naturnahe Regenwasserbewirtschaftung hilft gegen die Folgen des Klimawandels wie Dürre, Hitze und Starkregen. Die Zukunftsinitiative Klima.Werk von Emschergenossenschaft und Kommunen hat deshalb das Wasser.Zeichen an die Firma verliehen. Die Auszeichnung übergab EG-Vorstandsvorsitzender Prof. Uli Paetzel.

Das Wasser.Zeichen steht als Symbol für Projekte, die den natürlichen Wasserkreislauf in den Städten stärken und für einen nachhaltigen Umgang mit Regenwasser sorgen. Es soll an vielen Stellen im Ruhrgebiet zeigen: Es wird am klimafesten Umbau der Region gearbeitet. Wie zum Beispiel am Wittener Standort der Ardex GmbH an der Friedrich-Ebert-Straße. Im Zuge von Umbauarbeiten und einer Erweiterung des Firmengeländes hat der Hersteller von chemischen Spezialbaustoffen auf die naturnahe Regenwasserbewirtschaftung umgestellt – durch Abkopplung von 28.400 Quadratmetern Hallendachfläche von der Mischkanalisation.

Hallendachflächen abgekoppelt von der Kanalisation
Dafür wurde die Dachentwässerung umgebaut und ein neuer Regenrückhaltekanal unter der Hallenumfahrt angelegt. Das bedeutet: Niederschlagswasser fließt jetzt nicht mehr durchs Fallrohr in die Kanalisation und von dort zusammen mit Schmutzwasser in die Kläranlage, wo es aufwendig gereinigt werden muss. Stattdessen gelangt es von den Dachflächen in den Regenrückhaltekanal. Dort wird es gedrosselt in den nahe gelegenen, unterirdischen Steinbach eingeleitet und stärkt so das Gewässer. Die Emschergenossenschaft hat die Maßnahme mit rund 400.000 Euro aus dem Förderprogramm „Zukunftsvereinbarung Regenwasser“ gefördert. Die Stadt Witten hat als Teil der Zukunftsinitiative Klima.Werk das Projekt mit auf den Weg gebracht.

Vorbild für andere Unternehmen
„Es sind viele Maßnahmen wie diese, die Teil einer wasserbewussten Stadtentwicklung nach dem Prinzip der Schwammstadt sind“, sagte Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft, bei der Übergabe der blau-grünen Plakette. „Deshalb freuen wir uns, dass Ardex bei ihren Umbauarbeiten das nachhaltige Regenwassermanagement mit bedacht und ungesetzt hat. Das kann ein Vorbild für andere Unternehmen und Grundstückeigentümer sein.“

Konzept der Schwammstadt
Die Idee hinter der Schwammstadt: Möglichst viel Regenwasser durch Grünflächen, ober- und unterirdische Speicher, Mulden oder die Abkopplung von versiegelten Flächen vor Ort zurückzuhalten und zu nutzen – für Bewässerung und Kühlung, aber auch zum Schutz vor Starkregen. Denn durch den Rückhalt des Niederschlagswassers wird auch die Kanalisation entlastet. Regenwasser im Kanalsystem ist aber nicht nur im Starkregen-Fall ein Problem. Durch diese Form der Entwässerung wird auch Gewässern und Grundwasser der Nachschub entzogen. Der praktizierte Umweltschutz hat auch finanzielle Vorteile für die Grundstückeigentümer: Denn für Regenwasser, das nicht im Abfluss landet, müssen auch keine Abwassergebühren bezahlt werden.

Ardex setzt auf Nachhaltigkeit
Das Prinzip der Schwammstadt hat auch Dr. Hubert Motzet, Geschäftsführer von Ardex, überzeugt. „Wir sehen es als unsere Aufgabe an, mit entsprechenden Maßnahmen an unseren Standorten, wo es möglich ist, zum Schwammstadt-Umbau beizutragen.“ Rund 1,7 Millionen Euro hat das Unternehmen insgesamt in den Umbau investiert. Das Wasser.Zeichen macht nun das Engagement von Ardex sichtbar. „Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung“, ergänzt Mark Eslamlooy, CEO der Ardex-Gruppe. „Sie zeigt, wie wichtig uns nachhaltiges Handeln ist. Neben dem Wasserprojekt engagieren wir uns hierbei in den unterschiedlichsten Bereichen, auch beispielsweise beim Ausbau erneuerbarer Energien.“

Über die Emschergenossenschaft
Die Emschergenossenschaft ist ein öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen, das als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip lebt. Sie wurde 1899 als erste Organisation dieser Art in Deutschland gegründet und kümmert sich seitdem unter anderem um die Unterhaltung der Emscher, um die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie um den Hochwasserschutz.

Über die Zukunftsinitiative Klima.Werk
In der Zukunftsinitiative Klima.Werk arbeiten Emschergenossenschaft und Emscher-Kommunen zusammen an einer wasserbewussten Stadt- und Raumentwicklung, um die Folgen des Klimawandels abzumildern und die Lebensqualität in den Quartieren zu steigern. Der grün-blaue Umbau startete 2005 mit der Zukunftsvereinbarung Regenwasser (ZVR) und entwickelte sich 2014 zur Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von morgen“ weiter, jetzt Zukunftsinitiative Klima.Werk. Unter dem Dach des Klima.Werks wird das Ruhrkonferenz-Projekt „Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft“ des Landes Nordrhein-Westfalen umgesetzt, an dem sich seit 2020 alle Wasserverbände der Region beteiligen. Die Förderkulisse des Projekts umfasst das Gebiet des Regionalverbandes Ruhr (53 Städte und Gemeinden). In den klimafesten Wandel sollen bis 2030 rund 250 Millionen Euro investiert und in ausgewiesenen Gebieten 25 Prozent der befestigten Flächen abgekoppelt und die Verdunstungsrate um 10 Prozentpunkte gesteigert werden. Die Serviceorganisation der Zukunftsinitiative bei der Emschergenossenschaft setzt mit den Städten die Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung um. Weitere Informationen (auch zu Förderung von Projekten) auf www.klima-werk.de

Über Ardex
Ardex ist einer der Weltmarktführer bei hochwertigen bauchemischen Spezialbaustoffen. Als Gesellschaft in Familienbesitz verfolgt das Unternehmen seit über 70 Jahren einen nachhaltigen Wachstumskurs. Die Ardex-Gruppe beschäftigt heute über 3.900 Mitarbeiter und ist in mehr als 100 Ländern auf allen Kontinenten präsent, im Kernmarkt Europa nahezu flächendeckend. Mit mehr als zehn großen Marken erwirtschaftet Ardex weltweit einen Gesamtumsatz von mehr als 930 Millionen Euro.